Nach dem Clean-up haben wir fast 1 Woche auf dem Ionion Camping verbracht. Um etwas zu entspannen, Wäsche zu waschen und Geburtstage zu feiern. Wer sich fragt ob Mr. Grey uns vermisst hat? Ja, das hat er. Die ganze Zeit verbrachte er den Tag bei uns am Wohnmobil und hat Nachts sogar vor der Tür geschlafen. Crazy Cat! Danach ging es weiter an die Ostküste, den dort waren wir auf einem Kindergeburtstag eingeladen. Unglaublich wie viele Geburtstage hier anstehen und wir fast in Zeit- und Fahrstreß geraten. Diesmal haben wir die Nordroute über Patras und Korinth gewählt. Sogar ein Stück über die Mautautobahn sind wir gefahren. Zwar teuer, weil wir in Kategorie B gestuft werden mit 5,60 €, aber top Straße ohne Schlaglöcher und ohne plötzlich vorbei rennende Hunde.
Ich wollte unbedingt den Kanal von Korinth sehen. Von Menschen teilweise handgeschlagen von Ost nach West, eine Verbindung für Frachter und Schiffe. Leider wird der Kanal aktuell nicht genutzt, erstens weil die Seitenwände teilweise eingestürzt sind und zweitens ist der Kanal zu eng für die aktuellen Schiffe. Beeindruckend ist es allemal, wenn man direkt an der Abbruchkante steht. Ja das geht, es gibt sogut wie keine Zäune oder Abgrenzungen. Auch sieht man noch die kleinen Bunkeranlagen an den Seiten vom zweiten Weltkrieg.
Auf Stadtrundgang hatten wir keine Lust, also sind wir direkt zu unserem Übernachtungsplatz gefahren. Die Zitadelle Akrokorinth auf dem Hausberg von Korinth. Großer Parkplatz mit unfassbaren Blick auf die gesamte Ebene. Ich hoffe die Bilder bringen es rüber. In der Nacht habe ich mich wieder an der Milchstraßen-Fotografie probiert. Zumindestens ab 23h wurde es ruhig, den hier oben trifft sich die Dorfjugend zum Quatschen, Biertrinken und joints rauchen. Wo sollen die auch sonst hin in der aktuellen Lage. Eine tolle Stille hatten wir in der Nacht und kurz vor Sonnenaufgang habe ich noch Füchse rennen sehen. Leider ist auch die Zitadelle für Besucher aktuell geschloßen.
So konnten wir schon früh unseren weiteren Weg nach Südosten einschlagen. Schließlich wartet ein Kindergeburtstag auf uns. Die nächsten Tage vebrachten wir mit 2 befreundeten Familien am Lefka Beach Camping.
Schon dort erreichten uns Bilder aus der Heimat mit unfassbaren Mengen an Schnee und einiges mehr an Verkehrschaos ( Anmerkung: in NRW ist es Standart, dass sobald Schnee fällt fast alle Autofahrer/innen ihr gesamte Fahrerfahrung verlieren und wie der Ochs vorm Berg hinter dem Lenker sitzen. Ganz zu schweigen davon das NRW meist kein bis wenig Streusalz auf Vorrat hat, weil es ja „nie“ schneit. ) Da waren wir schon etwas neidisch, vorallem Anton will so gerne wieder Schlittenfahren bzw Skifahren lernen. Schön das es mal wieder ein richtiger weißer Winter wurde. Gleichzeitig sagte der Wetterbericht für Peloponnes ein ähnliches Wetterchaos voraus. Angeblich bis zu Minus 9 ! Grad in der nacht und tagsüber max 3 Grad mit Schnefall ab 600 Meter. Unglaublich für uns. Da die beiden anderen Familien auch nicht wirklich auf Minusgrade vorbereitet waren, haben wir uns kurzerhand gemeinsam ein Haus gemietet. Zumindestens für 1 Woche um das Gröbste zu überstehen. Kurz gesagt, es war schlimmer angekündigt als es wirklich wurde und doch waren wir alle froh gemeinsam die Zeit verbringen zu können. Die Kinder hatten eine Menge Spaß, den das Haus hatte ein eigenes Spielzimmer und einen Spielplatz im Garten, und die Erwachsenen hatten viel zu quatschen ( in Englisch, Deutsch und Tschechisch ) . Jeden Tag wurde eine andere heimatliche Spezialität gekocht und die Abende konnten am Kamin ausklingen. Herrlich.
Auch in dieser Woche wurde viel geplant und überlegt wie jede Familie ihren Weg weiter fortsetzt. Die Einen fahren mit der Fähre nach Italien, wiel sie unbedingt Matera und Sizilien sehen wollen. Die Anderen wieder zurück an die Westküste, weil dort 2 Pakete für sie angekommen sind. Und wir? Erstmal weiter am ersten Finger entlang, mit wenig Plan dafür viel Freude und Enthusiasmus im Hier und Jetzt.
Wir sind jetzt knapp 4 Monate auf den Peloponnes, unglaublich. Und doch haben wir das Gefühl, alleine hier gibt es noch soviel zusehen und zu erleben. Geschweige den von ganz Griechenland. Wieviel Zeit bräuchte man wohl dann? Bzw wieviele Leben? Und das wievielte Leben leben wir gerade? Nah, okay das wird jetzt zu philosophisch. Ein anderes Mal.
Ya sou, kalinichta