Jetzt ist es soweit, wir wollen heute die berühmte Cost Rei erreichen. Angeblich mit kilometer langen Sandstränden und türkisenem Wasser das an die Karibik erinnert. Natürlich gibt es mehr als einen Weg dahin. Der eine führt gemäßigt über die Bundestraße, ein Stück durch das Inland, der Andere über eine rumpelige Schotterpiste über das Capo Ferrato. Natürlich entscheiden wir uns für den Rumpelpfad. Unser Auto ist ja extrem geländetauglich, hat kein Übergewicht hinten und fast einen Allradantrieb… Ich liebe Abenteuer und das Unbekannte, habe ich das schon erwähnt? Am Anfang noch gemäßigt mit löchrigem Asphalt, geht es schnell über in eine Schotter-/Sandpiste mit tiefen Furchen, Querrillen und Löchern. Achja die fast 10% Steigung mit Serpentinen nicht zu vergessen. Bin immer wieder begeistert was der Ducato alles schafft. Fast alles im 1. oder 2. Gang, ab und an mal durchdrehende Reifen, aber es geht voran. Unterwegs sehen wir einige Urlauber die uns mit ihren T5 oder T6 Bullis etwas fassunglos ansehen, und doch kriechen wir bis an die Spitze des Capo um auf der anderen Seite entspannt runterzurollen. Mehrfach habe ich mich bei unserem Auto bedankt, dass es alles mit uns mitmacht.
Laut Park4Night, gibt es sehr wenige freie Stellplätze an dieser Küste und die Campingplätze die noch offen haben kosten ab 35€/Nacht. Okay, dann testen wir doch erstmal die wenigen freien Plätze. Der Platz den wir anfahren, liegt direkt am Strand und natürlich wissen das viele andere auch. Im vergleich zu allen Plätzen die wir bisher angefahren haben ist dieser wirklich voll. Aber wir stehen direkt mit Blick aufs Meer und nur 10 Meter zum Strand. Wir bleiben. Kurz nach uns kommt ein roter LT35 aus Hamburg mit einer faszinierenden Dachzelt/Bett-Konstruktion. Es sind Caro, Jascha, Lenni und Luca. Wir lernen (schon wieder ein Päarchen mit Kindern aus Hamburg die wir kennenlernen, kann das Zufall sein??) uns kennen und die Kinder sind im ähnlichen Alter, passt. Selbstverständlich sind wir diesmal für das Freistehen besser gerüstet, naja fast. Der Wassertank zeigt noch 60%, die Solardusche ist halbvoll und Mehl zum Brotbacken haben wir auch. Und doch haben einige Mitglieder dieser Reise Sorge, dass es knapp werden könnte.
Ja wirklich, der Strand ist weiß und das Wasser ist türkisblau.Die Sonne scheint, das Wasser ist warm und zwischendurch weht frischer Wind. Es ist wirklich karibisch. Die anderen Wohnmobilbewohner sind sehr entspannt und es sind auch zwei Familien hier, die sehr aktiv auf Instagram sind. Witzigerweise verfolgt Lisa diese schon seit letztem Jahr. So vergeht fast 1 Woche, in der wir gemeinsam essen, quatschen, schwimmen ( Anton steht zum ersten auf einem SUP und fährt mit aufs Meer ), die Kids buddeln und bauen. Einmal durften wir sogar die Bekanntschaft der örtlichen Polizei machen, sie machten alle höflich und ruhig darauf Aufmerksam, dass es hier verboten ist zu Campen, man darf hier nur Parken. Ich möchte doch bitte die Stühle und das Spielzeug ins Auto räumen, sonst Strafe. Da wurde es doch kurz sehr wusselig auf dem Platz, weil alle einiges wegräumen mussten. Ein Glück hatte ich die Markise, den Tisch und die Wäsche schon vorher weggeräumt… Es gab auch einige tolle Womos zu sehen. Allrad bimobile, Defender mit groben Stollenreifen und Dachzelt, und mein Liebling, ein Mercedes Benz LA 911 „Rundhauber“ umgebaut von einer Feuerwehr zum Wohmobil. Da werden neue Träume und Wünsche wach. In dem Zuge konnte ich auch ein par schöne Bilder von unserer Galaxie machen, man erkennt sogar die Milchstraße. Jetzt versteh ich auch wie diese schönen Bilder von der gesamten sichtbaren Milchstraße entstehen. Übung macht den Meister.
So schön das Freistehen am Strand auch ist, langsam gehen die Vorräte an Wasser, Essen und Windeln zu neige. Lisa hat unter der Solardusche gedutscht und für die Anderen blieb nur die Katzenwäsche mit einem nassen Lappen. Irgendwie hat man wieder Lust auf eine heiße Dusche. Also fahren wir wieder einen Campingplatz an für Frischwasser und Abwasser, Einkäufe etc. Wir steuern den CP in Villasimius an, gemeinsam mit den Anderen aus Hamburg. Villagio Camping Spiaggia del Riso, liegt in einer Bucht mit angrenzendem Hafen. Schön zum Schnorcheln und Schiffe gucken. Es ist der 8. Oktober, in 3 Tagen kommt Lisas Familie und am Strand haben wir genug Tage verbracht und werden es wohl wieder mit der Familie. In Absprache mit den Hamburgern wollen wir gemeinsam die Hauptstadt Cagliari besuchen.
An alle Leser, diesmal habe ich 2 Videos eingefügt. Ich hoffe sie funktionieren sowohl am PC, am Tablet als auch am Handy. Sollte dies nicht der Fall sein, hinterlasst mir ein Kommentar. Danke schön, viel spaß beim Lesen.