Is Arutas, ein ganz besonderer Strand, auch „Perlenstrand“ genannt, an der Westküste. Tatsächlich ist es kein Sand, sondern perlenartige Steinchen aus Kalk. Bei Tage glänzt er richtig blendend Weiß und wären nicht soviele Algen grade da, würde das Wasser in ganz hellem Türkis leuchten. Das Besondere für mich, war der Weg dahin. Am Anfang gibt es eine große Bar mit gebührenpflichtigen gepfalsterten Parkplatz. Jedoch danach fängt der Spaß an. Eine Schotterpiste mit fußballgroßen Löchern, Querrillen, Längsrillen und Abschnittsweise nur 2,30m Breit. Juhu, Abenteuer ( das wird nicht die letzte Pistenfahrt sein ). Im Schritttempo geht es ca 20 Minuten bis zum kostenlosen Parkplatz direkt am Strand. Einige Wohnmobile sind da, aber es ist deutlich ruhiger und entspannter als vorne an der Bar.
Durchgerüttelt aber glücklich stehen wir am Strand. Erkunden den Strand, sind fasziniert von den „Perlen“, vorallem Theo, er findet sie sehr lecker und die Algen auch. Kurze Zeit später kommen unsere Freunde nach, für den Pössl kein Problem. So chillen wir, die Kids spielen „Die Piraten und die Jagt nach den Perlen“ und wir warten auf den Sonnenuntergang. Endlich kann ich auch einige Funktionen an der Sony ausprobieren. Ich bin begeistert, diese Farben und Formen der Sonne und der Wolken, von Rot bis brennend Rot und bis zum rosaroten abklingen. Mein Wunsch wurde erfüllt und dann noch mit so netten Menschen den Abend zu verbringen, könnte mich dran gewöhnen.
Die Nacht war unruhig, der Wind hat unser Womo ganz schön gerüttelt. Leider hält er morgens noch an, sodass Frühstücken nur im Womo möglich ist. Wir merken für das komplette Freistehen, sollte man besser gerüstet sein. Mehr Vorräte mit frischen Sachen, mehr Wasser im Tank, volle Solardusche etc. Diese Tatsache und das der Wind nicht nachlassen will und wegen den Algen das Baden grade nicht möglich ist, fahren wir weiter.
Bisschen Kultur und Geschichte gefällig? Auch das wollen wir erleben und fahren ins Inland Richtung Terme di Fordongianus. Eine heiße Quelle die schon die Römer zu nutzen wussten, direkt an einem Fluß. Diesmal gibt es wieder einen Spielplatz für Anton, auf dem Gelände einer Bar. Kommt uns auch gelegen. So erkunden wir die römischen Ausgrabungen, halten die Füße in die heiße Quelle mit 42 Grad und gleichzeitig in den 16 Grad kalten Fluß. Witziges Gefühl. Anton schaukelt, rutscht und rennt und wir probieren den lokalen Wein aus dem Dorf. Dolce vita, heißt das glaube ich. Auf Nachfrage dürfen wir auf dem Parkplatz der Bar übernachten.
Die Einkäufe hatten wir erledigt, bleibt nur noch den Wassertank aufzufüllen. Dank der App haben wir eine Bergquelle weiter im Osten entdeckt. Sie liegt im Massiv der Gebirgskette Gennargentu. Tatsächlich gibt es oberhalb der Quelle, ca 8km weiter einen Skilift. Laut Beschreibungen gibt es hier wirklich im Winter 30-50cm Schnee. Der Parkplatz an der Quelle ist groß, es gibt einen Spielplatz und viele Steinpicknickplätze mit Grillstellen. Bestimmt einiges los hier im Hochsommer. Nur einen „Nachteil“ gibt es. Das Wasser ist mindestens 50m von unserem Auto entfernt. Die Einheimischen kommen mit mindestens 4 Kanistern á 20 Liter an und Sackkarren. Ich habe nur eine Gießkanne mit 10 Litern Fassungsvermögen und keinen langen Schlauch und keine Pumpe… Es schmeckt super, damit wollen wir unbedingt den Tank vollmachen. Es passt gut das Theos Mittagsschlaf ansteht. Theo in die Trage auf den Rücken und die Gießkanne in die Hand. 10 mal runter und 10 mal rauf, Tank voll, Sportprogramm erfüllt, Theo schläft fest.
So vergeht der Tag und wir beschließen hier zu übernachten. In der Nacht kommt die große Überraschung, ein Gewitter zieht auf, das Womo wird vom Wind gerüttelt und es regnet wie aus Kübeln. Zwischendurch knallt auch Hagel auf das Dach. Die Kinder stört das überhaupt nicht, uns schon eher. Lisa fragt mich um 4 Uhr ob wir nicht lieber weiter runter ins Tal fahren sollten. Bei dem Wetter und im Dunkeln will ich das Womo keinen Meter bewegen, wir warten ab und versuchen zu schlafen. Um 6 Uhr ist die Nacht vorbei, es regnet immernoch stark und der Wind bläst. Wir frühstücken und hoffen das es besser wird, die Kinder stört es weiterhin nicht, Anton will seine Matschsachen anziehen und Schaukeln gehen. Ja, klar, nur nicht jetzt, nicht hier. Gegen 10 Uhr wird es ruhiger, wir packen alles zusammen und wollen los, dabei bemerken wir das irgendwann in der Nacht noch zwei deutsche Womos hinter uns geparkt haben. Haben wir garnicht mitbekommen. So schnell wie es geht vom Berg runter und Richtung Osten ans Meer, dort soll das Wetter besser sein. Auf dem Weg zur Bundestraße sehen wir, das es eine gute Idee war bis zum Morgen zu warten. Es gab einige kleine Erdrutsche und die Straßen waren teilweise mit faustgroßen Steinen überschwemmt. Nur gut das ich „Erfahrung“ mit Rüttelpisten habe *sarkasmus*. Eine spannende Erfahrung, die wir so schnell nicht wiederholen wollen.